2006
Theater
Armut und Deutschland – der Fall H&G von Tobias Winter nach einer Idee von Rachel Fuss
Text, Konzept, Räume, Regie, Choreographie
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1. Szene
Die Rückkehr I Gretel gegen Vater
Im Dunkeln hört man die Rechenmaschine.
Licht
Vater sitzt am Schreibtisch, tippt
Erzähler tritt auf
ERZ:Moment mal !!!
Die Mehrwertsteuererhöhung! Womit haben wir die verdient? Sie setz uns allen schwer zu! Wir ächzen und stöhnen unter der Last der zusätzlichen Kosten für die wir ja tatsächlich nichts bekommen.
Hier sehen sie ein typisches Beispiel. An ihm sind die Auswirkungen dieser Mehrbelastung deutlich festzustellen.
Köhler, Selbstständiger, Doppelverdiener weil die Frau im Betrieb mitarbeitet. Nun viel tut sie nicht, Buchhaltung ist nicht ihre Sache und der schweren Arbeit im Wald ist sie auch nicht gewachsen. Aber Strümpfe strickt sie und das ist auch gut so. Was denken sie wieviele Wollsocken so ein Köhler im Jahr braucht? Nun, mindestens – jede Menge. Und Er musste viel opfern. dafür, dass es ihm nun wenigstens ein bisschen besser geht. Es geht zwar bergauf mit seinem Geschäft, aber nur sehr sehr langsam… und dann noch die Mehrwertsteuer…
weiter
schnipst
…
ERZ:
Mooooooment mal, an dieser Stelle muss ich doch noch mal eingreifenl!
Wir kommen nämlich hier an den entscheiden Punkt der Geschichte.
Haben sie was bemerkt?
Ist ihnen irgend etwas aufgefallen?
Nein?
Na dann helfe ich ihnen mal auf die Sprünge: ln diesem Stück wurden eine Menge Verbrechen begangen. Das schlimmste aller Verbrechen – Mord — sogar zwei mal. Und welche Folgen hatte das? Nun, das Aussetzen der Kinder führte schließlich zu den beiden Morden. Der Hauptverantwortliche aber, der Vater blieb schließlich verschont.
Was aber ist mit den Toten, halten sie Ruhe? Lassen sie Gras über die Sache wachsen, kümmern sie sich um ihren eigenen Dreck?
Nein!
Sie kommen wieder, bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit, mischen sie sich in das Leben ein. Dabei haben sie als Tote doch ihre eigene Welt. Warum kümmern sie sich eigentlich nicht um ihr eigenes Leben äh Toten? Nein die an ihnen begangene Ungerechtigkeit lässt sie immer wieder auftauchen, wie Kletten kleben sie am Leben derer die mit ihnen zu tun hatten.
Es gilt also der Satz:
„Wer nicht will das man ihm tut… „
Nein, Moment, das ging anders.
„Was du nicht willst das man dir tu das… „
ALLE:
Feierabend
Bläck
ENDE
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Uraufführung 16.XII. dorleschaeferhalle im alten Kalkwerk Limburg
Performance
trazoM ein Totentanz oder das Lachen des Herrn Mozart W.A. Mozart Briefe und andere schriftliche Zeugnisse
Konzept, Räume, Regie, Choreographie
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Szenenplan
akt 1 Kyrie / Herr erbarme dich …
Musik: M.Reqiem – Kyrie
Bühnenaktion: Standardtanz 2Step / den Tänzer klauen …
erste Szene Das Reisen
Text:
Kreidezeichnung Städtestern Orpheo läuft in der Mitte, singt einen Kanon einstimmig.
Bouna Nox …
Brief 1:
Bühnenaktion: Achterchoreographie in die Diagonale
Mi: Hüfte
Jo: Schreiten
O: Laufen
Brief 2:
Bühnenaktion: Johanna hat Briefpapier auf dem Rücken, Orpheo schreibt, Mitschiko spricht den Brief lesend.
Musik:
Bühne/Licht:
akt 2 Sanktus / Heilig
Potentia Anima, ist im Wesen angelegt, Außenwelt autark.
Choreographie:
erste Szene Scheißen/Furzen
Schmieren, (sich) ausdrücken, in den Mund nehmen ——- Zähne Putzen, in die Hand nehmen——- Hände waschen.
Text:
Brief 3:
Musik:
Bühne/Licht:
zweite Szene Lachen
Gekünstelt / Albern / Frei, Ungehemmt / Unterdrückt / Schadenfroh / Glücklich / Böse /
Bühnenaktion: drei Phasen Lachakademie – Dialogisches Lachen / Komponiertes Lachen / Dirigiertes Lachen
Text:
Musik:
Bühne/Licht:
akt 3 Benedictus Gesegnet
Jo pfeift das Benedictus
M schreit:
Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels!
Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen.
Er hat uns einen starken Retter erweckt
im Hause seines Knechtes David.
So hat er verheissen von alters her
durch den Mund seiner heiligen Propheten.
Er hat uns errettet vor unseren Feinden
und aus der Hand aller, die uns hassen.
Er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet und an seinen heiligen Bund gedacht,
an den Eid, den er unserem Vater Abraham geschworen hat.
Er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit, ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und
Gerechtigkeit
vor seinem Angesicht all unsere Tage.
Und du Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen, denn du wirst dem Herrn vorangehen
und ihm den Weg bereiten.
Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken in der Vergebung seiner Sünden.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,
um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes
und unsere Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.
erste Szene Lieben / hassen
— obszön, schmerzhaft, zärtlich, treu
— Vater, Schwester, Base Geliebte Ehefrau, Kinder, Schüler, Musik, Leben, Freunde
Text:
Musik: Don Giovanni Arie J
Bühne / Licht
zweite Szene Komponieren
Text:
Musik:
Bühne/Licht:
zwischenszene Tod
Text:
Musik:
Bühne/Licht:
———————————————————- PAUSE
zwischenszene Geburt
Text:
Musik:
Bühne/Licht:
akt 4 Agnus Dei / Lamm Gottes
erste Szene Krank sein
Text:
1762 – Knotenrose nach Aufführung vor Maria Theresa in Schönbrunn
1763 – Gelenkrheumatismus nach Ankunft in Salzburg
1764 – schwere Angina in Paris
1764 – namenlose Erkrankung in London nach Aufführung am Hof
1765 – namenlose Erkrankung nach Ankunft in Lille
1766 – Gelenkrheumatismus in München nach Aufführung vor Kurfürst
1767 – Blattern in Olmütz
1770 – leichte Erkrankung nach Ankunft in Florenz
1774 – starke Zahnschmerzen nach Ankunft in München
1778 – leichte Erkrankung während Reise nach Paris
1780 – leichte Erkrankung an einem Katarrh
1783 – namenlose Erkrankung zu Hause
1787 – namenlose Erkrankung
1790 – starke Zahn- und Kopfschmerzen
1790 – Erkrankung und Depression
1791 – fiebrige Erkrankung, die schließlich zum Tod führt (Nieren)
Musik:
Bühne/Licht:
zweite Szene Dienen
Text:
Musik:
Bühne/Licht:
dritte Szene Spielen
Text:
Brief 4
Musik:
Bühne/Licht:
vierte Szene Betteln
Text:
Brief 5:
Musik:
Bühne/Licht:
akt 5 Communio – Gemeinschaft / Geselligkeit
erste Szene Anziehen
Text:
Brief 6+7:
Musik:
Bühne/Licht:
zweite Szene Philosophieren
Text:
Musik:
Bühne/Licht:
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mit Mitschiko Tsubaki, Johanna Winter, Orpheo Winter
Dramaturgie Anna Seitz
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Premiere 28.VII. dorleschaeferhalle im alten Kalkwerk Limburg
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nodancerscompny trazoM oder DAS LACHEN DES HERRN MOZART from Tobias Winter on Vimeo.