2020

Musik Theater

Szenisches Konzert / Choreographie

Wassermusik

Georg Friedrich Händel

5. & 6.IX.2018 Weilburg / Untere Orangerie

Was sollten wir machen in einer Zeit in der Zuwendung Abwendung heißt? Wir ließen unseren Wünschen nach Nähe, Berührung, Haut auf Haut, nach Vermischung, nach Extase, freien Lauf – aber nur den Wünschen. Die Dramatisierung der „Wassermusik“ von G.F. Händel, dem Barockfest, sollte diesen Wünschen und Sehnsüchten Ausdruck verleihen. Überall Gold, eine lebendiges Deckengemälde, das wie vor 400 Jahren den Körper als wunderschönes Gefäß der Seele feierte und zwei Tänzerinnen die diese Befreiung zelebrierten.

Dazu, und als Hauptprotagonist ein Orchester, das gezwungenermaßen auf Distanz spielte. Mit viel Geschick und Ausprobiert formte sich dann doch ein Klang, der diesen Wünschen berede Ausdruck verlieh.

GIZEM AKMAN, MIRIAM ARNOLD tanz

darsteller „ein barockes deckengemälde“

NÜROLLAH AZIZI / ELISABETH JOPP / TAINAH JOPP / LUCY LÖBER / MALTE MICHEL / VINCENT MISCH / FELIX PETRASCH / SOPHIA RUDI / MARIE RUNGE / LISA-MARIE SEEWALD / CHIARA SCHMELZ / LISA-MARIE SCHMIDT / HANNAH SCHÜTZT

orchester

KAI TOBIASCH, LEO TIEMANN trompete / JACOB WINTER, DENISE BELZER, ELISABETH KUHNIGK blockflöte / JULIUS GLOTZBACH oboe / MIRIAM KOPS fagott / FRIEDERIKE KREMERS, CHRISTIANE GLOTZBACH, KERSTIN WIDMANN, MIRIAM HÖLPER violine / KATRIN FABER viola / SABINE GALANDE-HEEP violoncello /

MARTIN KRÄHE musikalische Leitung, Orgel

FRIEDERIKE KREMERS, KERSTIN WIDMAN einstudierung

stab

LENNA STAM kostüme / RAMIN ARYAIE kamera / MAURICE CISEWSKI licht

TOBIAS WINTER konzept / bühne / choreographie / filmregie

produktion

WEILBURGER BAROCKAKADEMIE

in kooperation mit

THEATERSCHULE IM KALKWERK

gefördert von

HESSISCHES MINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST

Musik Theater

Mad Songs

Premiere 20.IX.2020 Kloster Knechtsteden bei Dormagen / Kulturscheune im Rahmen des „Festival für alte Musik Knechtsteden“

Konzept, Regie, Choreographie

Die Verrückten, die Narren, die Liebeskranken, sie bevölkerten schon immer unsere Phantasie. Wir brauchen sie um die Grenze zwischen normal und krankhaft sichtbar zu machen. Sie leben all die Ängste und Wünsche aus, die wir uns, eingeschnürt in das Korsett gesellschaftlicher Konventionen, versagen. Ob Shakespeare oder Purcell, immer wieder sind es die Narren, die Buffonen die uns auf die menschlichen Grundbedürfnisse zurückführen. Und sie erleiden auch für uns die Sanktionen, die ihr ungezügeltes Verhalten bestrafen. Ob Gefängnis oder Irrenanstalt, ob Todesstrafe oder Kalte Bäder, es gab viele „Anwendungen“ für die mit Hingabe Liebenden.

In einer Zeit, in der Annäherung, gar Berührung, wenn schon nicht als krankhaftes so doch krankmachendes Verhalten gilt, wird die Sehnsucht danach überdeutlich spürbar.

Purcell und seine Zeitgenossen geben dieser Sehnsucht mit ihrer Musik eine Sprache.

MAD SONGS erzählt davon. Vom Wahn, rasende Eifersucht, und verlorenem Verstand, von tiefer Verzweiflung, verzückte Liebe oder auch einfach nur von überschäumendem Frohsinn.

PROGRAMM

Matthew Locke (1621-1677) Curtain tune aus The tempest / Henry Purcell (1659-1695) Here the Deities approve / My dearest, my fairest / Nicholas Lanier (1588-1666) Love‘s Constancy / Matthew Locke (1621-1677) Sarabrand aus The tempest / Thomas Baltzar/trad. (1631-1663) John, come kiss me now / Henry Purcell (1659-1695) aus Dido and Aeneas, Act II Prelude for the Witches; Wayward Sisters; Harm’‘s our delight; The Queen of Carthage, whom we hate; Hohoho; Ruin‘d ere the set of sun?; Hohoho; But ere we this perform; In our deep vaulted cell; Echo dance of Furies / John Eccles (1668-1735) Must then a faithfullover go / Henry Purcell (1659-1695) Let the dreadful engines of eternal will / John Cooper/trad. (1570-1625) Tom of Bedlam / Henry Purcell (1659-1695) Bess of Bedlam / John Eccles (1668-1735) Slow aire (aus The mad lover) / Daniel Purcell (1664-1717) Morpheus, thou gentle god / Matthew Locke (1621-1677) A Canon 4in2 aus The tempest

mit

SUSANE ELLEN KIRCHESCH sopran / FRIEDERIKE SCHORLING alt / LOTHAR BLUM tenor / DÁVID CSIZMÁR bass

GIZEM AKMAN tanz

ENSEMBLE SCHIROKKO

RACHEL HARRIS konzertmeisterin & violine 1 / ADAM LORD violine 2 / ILJA DOBRUSCHKIN viola / BARBARA MESSMER viola da gamba / THOMAS IHLENFELD theorbe / DANIEL ZIMMERMANN cembalo

LENNA STAM kostüm / EDZARD BURCHARDS musikalische leitung / TOBIAS WINTER konzept & regie

Theater

UTOPIA no|w|here

Geburtstagsfestival zum 25 jährigen Bestehen der Theaterschule im Kalkwerk

25.IX – 11.X.2020 in Limburg, Diez und im Alten Kalkwerk

Regie und Gesamtleitung

UTOPIA, das ware eine dreiwöchige, theatrale Infiltration in zwei Städte. Entlang dem Leitthema „radikal Weiblich“, entwickelten insgesamt acht Regisseur*innen mit dem Ensemble der Theaterschule und mit Studenten aus Frankfurt und Offenbach, eine Reihe von Szenen, Stücken und Performances, die sie sowohl in den Städten Diez und Limburg, als auch an vielen unterschiedlichen Orten auf dem Gelände des ehemaligen Kalkwerks zeigten.

Eine dramaturgische Einheit bildeten die sechs Szenen der „theatralen Parcours“ in Limburg und Diez, sowie das sogenannte „Abendstück“ welches anschließend im alten Kalkwerg gezeigt wurde. Die Szenen des „theatralen Parcours“ spielten abwechselnd in Diez und Limburg an ausgesuchten öffentlichen Orten und in Schaufenstern zumeist leerstehender Geschäfte. Sie wurden life ins Internet übertragen, so dass die Zuschauer die Szenen der jeweils anderen Stadt per Videostream schauen konnten. Auch das „Abendstück war in fünf Szenen auf das Gelände des alten Kalkwerks verteilt und wurde direkt in das Theater auf die Leinwand übertragen. Die Zuschauer konnte also wählen, ob sie die Szenen vor Ort direkt erleben, oder im Theater als Übertragung sehen wollten. Hinzu kamen szenische Teile die vor der Leinwand mit dem Film spielten. Auch das Spiel von Außen zog sich immer wieder in das Theater, bis es mit der letzten Szene zuletzt ganz dort ankam.

Inhaltlich bearbeiteten die sechs Regisseurinnen der „theatralen Parcours das Thema „radikal weiblich“ frei auf ihre eigne Art und Weise mit ihren jeweiligen Darsteller*innen. Von Slapstic bis zum literarischen Vorlagen, von Performance bis Tanz. Die Vielfalt der Stile mitsprach der Vielfalt der Blickwinkel auf Weiblichkeit.

Das „Abendstück“ entstand hingegen zur Zeit des ersten Lockdowns in einer Schreibwerkstatt. Die Ensemblemitglieder trafen sich jeweils zu zweit und erarbeiteten Figuren und kurze Textpassagen, die dann von Tobias Winter zu einem Stück komponiert wurden. Hier war die zentrale (niemals erscheinende) Figur eine Mutter-Schildkröte. Auf ihr ist das Kalkwerk gebaut und sie muss regelmäßig gefüttert werden, denn sie reagiert ihren Unmut mit Bewegungen ab, die Risse in Mauern und gebrochene Leitungen zur Folge haben.

Zusätzlich zu den beiden zusammengehörigen Teilen von UTOPIA no|w|here wurde die Performerin Carla Vollmers beauftragt für das letzte Wochenende mit befreundeten Kolleginnen eine Reihe von Stücken zu entwickeln die das Thema mit dem Blick von Außen noch mal neu aufnehmen. Herausgekommen sind fünf Performances; Autobiografisches, Musik, Video, Tanz, und Szenische Situation waren das performative Material der Künstlerinnen für die „Performative Hegemonie“.

Weiteres zum Inhalt im Programmheft:

https://www.dropbox.com/s/cx6274fh3d08n9s/UTOPIA%20Programmheft.pdf?dl=0

THEATRALE PARCOURS DIEZ

vertreppt – ein anfang mit THAINAH JOPP, LEO MACHADO / regie GALA OTHERO WINTER

sworn virginity mit LUCY LÖBER, CHIARA SCHMELZ / musik MOE MUSTAFA / comic SAMIRAH ALJUNIED /

licht MAURICE CISEWSKI / regie RASHIDAH ALJUNIED

ich brauche die göttin

mit ELISABETH JOPP / licht MAURICE CISEWSKI / regie, video, einspielungen ANDREINA COATTO

THEATRALE PARCOURS LIMBURG

einführung in die stadtgeschichte mit VINCENT MISCH, LISA-MARIE SCHMIDT, HANNAH SCHÜTZ /

regie LOLA MERCEDES WITTSTAMM

das ding, das du bist, das ich liebe mit LISA-MARIE SEEWALD, CLARISSA ZOHNER /

regieassistenz SOPHIA RUDI / soundscapes LUKAS OHLEMACHER / text, regie FRANZISKA BIENEK

genug! es reicht! für alle! mit NÜROLLAH AZIZI, MARIE RUNGE / text, regie, einspielungen ANNA SEITZ

kameras, lifestream ELIAS ROSENBERN, SHAJAN SAFAI

UTOPIA abendstück

mit

THAINAH JOPP / ELISABETH JOPP / LEO MACHADO / VINCENT MISCH / MARIE RUNGE / CHIARA SCHMELZ / LISA-MARIE SCHMIDT / HANNAH SCHÜTZ / LISA-MARIE SEEWALD / CLARISSA ZOHNER

text ENSEMBLE / TOBIAS WINTER

sounds LUKAS OHLEMACHER

kostüme ENSEMBLE

kamera ELIAS ROSENBERG / SHAJAN SAFAI

licht MAURICE CISEWSKI

konzept / regie TOBIAS WINTER

UTOPIA performative hegemonie

kuriert von CARLA MILENA VOLLMERS

be (dis)honest, lost reality V 2.0. performance von und mit FAN-YU-PU AKA LADY BUBU TEA

living thing musik-performance von und mit LEA JUNG

sondern wie ich aus mir herausblicke performance von und mit CARLA MILENA VOLLMERS

the happy hard choir performance von und mit RASHIYA ELANGA