2021

Theater

DIE BÖSE FRAU

Letztes Stück aus unserer Reihe radikal weiblich

1.VII – 11.VII.2021 DORLESCHAEFERHALLE im Alten Kalkwerk

Text, Regie, Gesamtleitung

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DIE BÖSE FRAU

Der Titel eröffnet einen immensen Spielraum: Ist sie nur zeitweise böse oder grundsätzlich, ist sie zornig oder bricht sie wie selbstverständlich moralische und sittliche Regeln, tut sie es begründet oder aus eigenem Willen, ist sie Opfer oder Täterin?

Anstoß zu diesem Stück gab Lessings Verriss der „Rodogune“ von Pierre Corneille (Hamburgsche Dramaturgie 29. bis 32. Stück), in dem er, als Gegenentwurf zu den verbissenen, um die Macht kämpfenden Königinnen, das Bild der Frau als häuslich, emotional, mütterlich, bewahrend, nachgiebig zeichnet; ein Bild das scheinbar immer noch große Wirkung hat und das Denken und Handeln einer großen Mehrheit unserer Gesellschaften bestimmt. 

Wie aber verändert man ein solch wirkmächtiges Bild? Es schaut einem ja täglich aus ungezählten Magazinen entgegen, es handelt, oder sollte ich besser sagen posiert, aus einem nicht versiegenden Quell von Videos, Clips und Filmen. 

Zwei Versammlungen von Frauen, zwei Ruferinnen: Louhi, Herrin von Nordort, sucht nach ihrem Sampo, der Zivilisationsmaschine. Sie verpflichtet Aalo, die Wolfsfrau und Isabell Eberhard, die Wüstenreiterin, ihr dabei zu helfen. Aber Zivilisation ist etwas Zweifelhaftes und der Sampo bereits im Wasser versenkt. 

Valerie Jean Solanas, New Yorker Radikalfeministin, will ihr SCUM-Manifests mit Hilfe einer ausgewählten Kampftruppe „böser“ Frauen endlich in die Tat umsetzen. Ihr Manifest propagiert die Vernichtung des männlichen Geschlechts, um die echte Möglichkeit eines Neuanfangs zu schaffen. Mit Hilfe einer Zeitmaschine versammelt sie Frauen aus Geschichte und Fiktion. Alle mit den richtigen Fähigkeiten, brutal, intrigant, machtbewusst, schnell und tödlich. Aber Zeitmaschinen sind unzuverlässig und anstelle von Medea taucht ein Mann auf. Eine fatale Fehlfunktion.

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C H A R A K T E R E 

Valerie Jean Solanas MARIE RUNGE 

Valerie Jean Solanas ist wohl eine der merkwürdigsten, schillerndsten und vielleicht auch tragischsten Figuren der feministischen Geschichte. An ihrem 1967 veröffentlichtes Scum-Manifest, eine provozierende Streitschrift, in der sie die Abschaffung des Patriarchats durch Eliminierung des männlichen Geschlechts proklamiert, scheiden sich bis heute die Geister. Von manchen als Satire gelesen, sind andere durchaus von der Ernsthaftigkeit der Forderungen überzeugt. Im Scum-Manifest beschreibt Solanas unter anderem die Enge der Geschlechterrollen. Die angepassten Daddy-Girls werden den coolen Scum-Frauen gegenübergestellt. Erstere haben sich dafür entschieden weiterhin ihre eigenen Bedürfnisse den Bedürfnissen von Männern unterzuordnen, letztere rebellieren, sind frei, gehen ihren eigenen Bedürfnissen nach. Letztlich führt Solanas die bestehenden gesellschaftlichen Strukturen auf das Patriarchat zurück. Ein Neuanfang ist in dieser Logik eben nur durch Eliminierung dieser „herrschenden Klasse“ möglich. Als Wundermittel und Motor einer neuen Gesellschaft gilt ihr die Automatisierung. Solanas Werk wird auch oft in Verbindung mit ihrer Biographie diskutiert. Sie wurde als Kind Opfer sexueller Gewalt, studierte später Psychologie und veröffentlichte gleichzeitig Texte und machte Radiosendungen. Sie wird als scharfsinnig und sehr intelligent beschrieben. Während ihrer Studienzeit verdiente sie ihr Geld unter anderem als Kellnerin, Bettlerin und Prostituierte. Ihr Kontakt mit Andy Warhol und seiner Factory nahm einen unglücklichen Verlauf. Sie hoffte, dass Warhol ihr bei der Publikation und Umsetzung ihres Stücks „up your ass“ helfen würde, als aber Warhol gestand, das einzige existierende Manuskript ihres Stücks verloren zu habe, fühlte sie sich betrogen und vermutete eine Verschwörung. Der Schuss auf Andy Warhol brachte ihr und ihrem Manifest Berühmtheit ein. Für Solanas folgten der Aufenthalt in einer Psychiatrie, eine Gefängnisstrafe und nach ihrer Entlassung Obdachlosigkeit. Solanas starb mit 51 Jahren. 

Medea / Pausanias VINCENT MISCH 

Medea ist die zauberkundige Tochter des Königs Aietes von Kolchis an der Ostküste des Schwarzen Meeres. Ihre Geschichte gehört zu den ältesten Mythen der Griechischen Klassik. Aber schon in den Urfassungen war sie eine Königstochter göttlicher Abstammung. Obwohl ihre und die Geschichte von Iason zunächst getrennt waren, taucht das Motiv der Tötung der eigenen Kinder bereits in dem fragmentarischen Epos des Eumelos von Korinth (7. o. 8 Jahrhundert BC) auf. Die bekannteste Verarbeitung ihrer Geschichte stammt von Euripides (431 BC), aber auch dessen Drama war eine Umarbeitung eines Stücks des Tragödiendichters Neophron. 

Die Medea des Euripides ist ihrer Leidenschaft nicht ausgeliefert, sondern sie liefert sich ihr bewusst aus. Sie handelt nicht im Affekt in Sinne eines Kontrollverlust, sondern sie steuert und lenkt ihre Emotionen. aus Wikipedia 

Medeas wesentliches Charaktermerkmal ist ihr selbstbestimmtes und zielgerichtetes Handeln. Das ist der Grund, weshalb sie die archaische Gesellschaft von Kolchis verlässt. Auch das Ziel der tödlichen Intrige gegen Pelias in Jolkos war ihre und Iasons Unabhängigkeit. Das Gleiche gilt für die Mordserie in Korinth und selbst nach der Vertreibung aus Athen bleibt sie aktiv und selbstbestimmt. Da ihr Mythos sich schon in der Literatur über Jahrhunderte erstreckt, haben wir aus ihr eine Zeitreise gemacht, was es technisch noch schwieriger macht sie mit einer Zeitmaschine zu lokalisieren. Und da Pausanias, Redenschreiber des Athener Oberbürgermeisters Theseus, eher zufällig Medeas Bekanntschaft gemacht hatte, wird er ungeliebtes Teil von Valerie Solanas konspirativem Frauenbündnis. 

Kleopatra, die Siebente CLARISSA ZOHNER

Letzte Königin Ägyptens, Kleopatra, geboren ca. 67 BC als Tochter Ptolemaios XII, spricht neben dem gebräuchlichen Griechisch auch Ägyptisch. Hochintelligent, regierte sie bereits als Teenager gemeinsam mit ihrem Vater bis zu dessen Tod. Musste nach altägyptischem Königsbrauch ihren 10-jährigen Bruder Ptolemaios XIII, heiraten. Wird von dessen Beratern entmachtet und erkämpft sich schließlich den Thron mit Hilfe des gerade im Palast anwesenden Julius Cäsar. Sie rollt sich in einen Teppich ein und lässt sich als Gastgeschenk überreichen, was folgt, ist eine eher kurze Romanze, der aber ein Sohn mit Namen Cesarius entspringt, mit dem sie, nach Beseitigung ihres Bruders, regiert. Nach dem Tode Cäsars verführt sie Marcus Antonius, der ihr sehr zugetan war, schließlich aber von seinen Widersachern in einer Seeschlacht besiegt wurde. Kleopatra verliert ohne Unterstützung die Unabhängigkeit Ägyptens und tötet sich zuletzt mit einer Giftschlange am Busen. Die Details zeigt ein fleischfarbenes Gemälde von Rubens. 

Rodogune HANNAH SCHÜTZ 

Rodogune, eine parthische Prinzessin, wird eine gewisse Kriegsbegeisterung nachgesagt, zumindest vom römischen Rhetoriker Polyainos, der allerdings ungefähr 250 Jahre nach ihr lebte. So soll sie auf die Nachricht einer Revolte hin, aus dem Bad ansteigen sein und ohne sich die Haare zu machen in die Schlacht geworfen haben. Diese Entschlusskraft war so sprichwörtlich, dass ihr unfrisierter Kopf schließlich das königliche Siegel schmückte. Als Prinzessin des Partherreichs heiratete sie den König des Seulekoidenreichs Demitrios, der die Parther zuvor angegriffen hatte. Demitrios war 10 Jahre in Gefangenschaft der Parther und heiratete schließlich Rodogune, obwohl er eigentlich bereits mit Kleopatra Ther Euergetes verheiratet war. Im Barock wird Rodogune von Corneille als junge Prinzessin und politische Geisel beschrieben, die sich gegen ihre ältere und weit mächtigere Gegenspielerin Kleopatra mit intriganten Mitteln durchsetzt. 

Elisabeth I LEO MACHDO 

Elisabeth (1533 -1603), Tochter Heinrich des VIII, wird mit 25 Jahren Königin von England. Sie übersteht zahlreiche Konflikte und Attentate, auch weil ihr Berater Walsingham ein effizientes Netz von Agenten in ganz England und Europa unterhielt. Als ihre Halbschwester Maria Stuart ihr den Thron streitig macht, lässt sie sie hinrichten, ein weitreichender politischer Fauxpas. Spanien ruft zum Glaubenskrieg auf, mit dem Ziel England zu erobern. Strategisch klug verteilt sie Freibriefe an Piraten, mit deren Hilfe sie schließlich die Spanische Armada besiegt. Trotz vielseitigen Drucks heiratet sie nie. Der Historiker Elton beschreibt Elisabeth als gebieterisch, eigenwillig und egozentrisch, schlau, weltzugewandt, hart wie Stahl, zäh, neugierig, geizig, launisch, ungeduldig, jähzornig, rachsüchtig, aber auch selbstbeherrscht, wenn es politisch von Vorteil war. Sie konnte heucheln und lügen, war prunksüchtig, listig, schlagfertig, vorsichtig, umsichtig und theologisch sehr belesen. Außerdem war sie eine ausgezeichnete Reiterin, Jägerin, Tänzerin und begeisterte Musikerin und Theaterbesucherin.

Lady Macbeth LUANA JÄGER

„Meine Hände sind blutig wie die deinen, doch ich schäme mich, dass mein Herz so weiß ist“ sagt Lady Macbeth zu ihrem Gatten. Lady Mcacbth ist Drahtzieherin, Manipulatorin, Intrigantin. In ihrer Machtgier treibt sie ihren Mann vor sich her. Besessen von einem vorgestellten Anspruch gibt sie keine Ruhe bis die Tat ausgeführt und es keinen Weg zurückgibt. Sie hält daran fest, den Mordauftrag von Gott erhalten zu haben, auch wenn dieser paradoxerweise durch eine Gruppe Hexen gesprochen haben soll. Sie sieht ihre Pflicht zur Einhaltung des göttlichen Auftrags gerade darin, die Regeln des Gewissens zu ignorieren. Der Auftrag stehe über dem Gewissen. Heimgesucht von den nur scheinbar ausgeschalteten Gewissensqualen, wird jedoch nicht nur ihr Mann, sondern auch sie selbst. Lady Mabeth nimmt sich schließlich das Leben. Nie mehr zurück ins Elend, niemals stehenbleiben, immer vorwärts, immer nach oben. Was sind schon Albträume? 

Joe LISA-MARIE SEEWALD 

Lars von Trier konstruierte in seinem Zweiteiler „Nymphomaniac“ (2013) die Figur „Joe“, eine Nymphomanin. Er zeichnet Joes Entwicklung von der frühen Jugend bis ins Erwachsenenalter. Dabei lässt er die Erzählerin ihre Geschichte selbst als eine Art Scheherazade einem Mann erzählen, der sie halb tot auf der Straße findet und wieder gesund pflegt. Mit ihrer Erzählung möchte sie belegen, dass sie schon immer „böse“, d.h. in ihrem Fall allein von sexueller Gier getrieben und nur auf ihre eigene Befriedigung bedacht war. Joes Kindheit ist geprägt von einer lieblosen Mutter und einem schwachen Vater. Der erste Sex, zwar von ihr gewollt, aber lieblos vollzogen. Später schließt sie in einer Frauengruppe den Pakt zukünftig keine Liebesbeziehung einzugehen. Während die beste Freundin sich irgendwann verliebt und aus dem Pakt aussteigt, bleibt Joe dabei. Als sie sich schließlich doch verliebt und auch ein Kind bekommt, verliert sie ihre Orgasmusfähigkeit. Sie verlässt Mann und Kind und will zu ihrer ursprünglichen promiskuitiven Lebensart zurückkehren. Um ihre Orgasmusfähigkeit wieder zu bekommen, lässt sie sich auf immer gewaltförmigere sexuelle Praktiken ein. Als Motiv für ihr Handeln gibt sie an:II „Ich habe immer mehr vom Sonnenuntergang erwartet, atemberaubender Farben, wenn die Sonne den Horizont trifft, das ist vielleicht meine einzige Sünde.“

Brunhilde CHIARA SCHMELZ

Brunhilde, im Nibelungenlied, lebt als Unsterbliche auf einer eisbedeckten Vulkaninsel im Nordmeer, eine waffentragende Frau, die täglich mit einer ungebärdigen Seeschlange kämpft. Sie muss ihre Autonomie immer wieder gegen zahlreiche Freier in blutigen Wettkämpfen verteidigen. König Gunther erfährt es am eigenen Leib und muss die Brautnacht als verschnürtes Bündel in der Garderobe verbringen. Aber die Burgunder und Siegfried betrügen sie. Nicht nur durch die Hilfe beim Kampf, auch die Brautnacht bestreitet Siegfried schließlich anstelle von Gunter. Später kommt es heraus, Siegfried wird in ihrem Auftrag ermordet und die Nibelungen eilen ihrem blutigen Ende entgegen. 

Ursula TAINAH JOPP 

Im Film „Arielle die Meerjungfrau“ ist Ursula die böse Gegenspielerin der Meerjungfrau und ihrer Freunde. Der Meerkönig, der seine geliebte musikalische Frau verloren hat, hat für das Unterwasserreich seither ein Musikverbot erlassen. Zu sehr erinnert ihn die Musik an seine verstorbene Frau. Die Meerjungfrau und ihre Freunde brechen das Verbot und veranstalten heimlich Unterwasserkonzerte. Als Ursula, die böse Meerhexe, davon Wind bekommt, sieht sie darin nun endlich ihre Chance den ungeliebten Kanzler, eine musikalische Krabbe, beim König zu denunzieren. Doch nicht nur die Krabbe, auch die Meerjungfrau und weitere musikalische Seetiere werden von der Hexe und ihren mörderischen Zitteraalen bedroht. Ursula ist machthungrig, bösartig und bereit jeden auszuschalten, der sich ihren Plänen zur Machtübernahme in den Weg stellt. 

Bonny Parker ELISABETH JOPP 

Bonny Parker (1910-34) ist der weibliche Teil des berühmt-berüchtigten Gangsterduos Bonny & Clyde. In die große Depression hineingeboren, sahen die beiden sich in die Kriminalität gezwungen. Hinzu kam eine erstickende Gesellschaftsmoral, der sie zu entfliehen suchte. Sie beschreibt das sehr genau in ihren Gedichten. Zwei Monate vor ihrer Ermordung, sieht sie ihr Leben mit erschreckender Klarheit. Freiheit und Selbstbestimmung um jeden Preis. Sie gehört zu der Gruppe von Frauen, die gegen alle (insbesondere männliche) Widerstände ein selbstbestimmtes Leben führen wollte. Ihre Zeitschwestern Sarah Bernhardt, Ida Rubinstein, Asta Nielsen, Gertrude Stein, Alice B. Toklas, Virginia Wolfe, Clara Schumann, Rosa Luxemburg, Paula Moderson-Becker, Eileen Gray, Fanny Mendelson Bartholdy, Ethel Smythe, Käthe Kollwitz, Hilma af Klint, Alice Ramsey, Camille Claudel, Marie Skolodowska Curie, legen hierfür beredtes Zeugnis ab. 

Louhi IDA SOFIA FLEMING 

Louhi ist eine der zentralen Figuren des Kalewala, dem finnischen Epos von Elias Lönnrot. Darin wird beschrieben, wie das Land entstand (nämlich aus einem Ei). Wie die Urmutter Ilmatar den Zauberer Wäinämöinen zur Welt bringt und dieser dann von Louhi, der Herrin von Nordort, gerettet und nach Hause entlassen wird. Bevor sie ihn gehen lässt, nimmt sie ihm das Versprechen ab, jemanden zu schicken, der ihr den Sampo schmiedet. Als Gegengabe hierfür verspricht sie eine ihrer Töchter. Ilamrinen lässt sich von Wäinämöinen überreden, schmiedet den Sampo in Nordort, aber keine der wilden Töchter von Louhi will ihn heiraten. Unverrichteter Dinge kehrt er zurück. Nach einigem Hin und Her stehlen die beiden schließlich den Sampo versenken ihn in einem See. Nun sucht Louhi danach, mit allen Mitteln. Krieg, Verwüstung, Drohung Mord, nichts ist ihr heilig, und sie verliert das Wohl ihrer Töchter ganz aus dem Auge. Die Jagd nach dem Sampo, einer Art Glücksmaschine, bestimmt von da ab ihr ganzes Leben. Dafür ist sie bereit jeden Preis zu zahlen, und sei es ihre Tochter an einen Schmied zu verhökern. 

Aalo RASHIDAH ALJUNIED 

Aalo die Wolfsfrau ist die titelgebende Figur aus einer Erzählung der finnischen Schriftstellerin Aino Kallas aus ihrem Buch „Sudenmorsian“ („Die Wolfsbraut“). Der Waldhüter Pridick verliebt sich in die junge Aalo, als er sie nach dem Schafe waschen nackt sieht. Die beiden heiraten und bekommen ein Kind. Während einer Wolfsjagd bekommt Aalo Blickkontakt mit einem der Wölfe. Von da an drängt eine innere Stimme sie zu den Wölfen zu gehen, was sie schließlich auch tut. Von da an führt sie ein Doppelleben, sie jagt und lebt mit ihnen des Nachts als Wölfin, tagsüber ist sie Ehefrau und Mutter. Nach ihrer Entdeckung wird sie von ihrem Mann verstoßen, kehrt aber noch einmal zurück zu ihm. Er, unfähig ihr zu widerstehen, schläft mit ihr und als sie erneut schwanger ist, sucht Hilfe bei den Dorfbewohnerinnen. Die aber sperren sie in die Sauna und verbrennen sie. Pridick aber jagt weiterhin die Wölfin, überlistet sie schließlich, tötet und verbrennt sie. So ist sie zweimal gestorben. 

Isabelle Eberhard EETU KÄNKÄNEN 

Isabelle Eberhardt (1877-1904) war Abenteuerin, Schriftstellerin und Journalistin. Zeitweise arbeitete sie auch für die französische Besatzung (Fremdenlegion) in Algerien. Eberhardt stammt aus Genf und verfügte über eine ungewöhnliche Bildung. Unter anderem sprach sie fließend Arabisch. Schon früh interessierte sie sich für den Islam, wollte aber gleichzeitig ein von gesellschaftlichen Zwängen befreites Leben führen. Dazu zog sie sich immer wieder Männerkleidung an und bewegte sich an Orten, die für Frauen Tabu waren. 1897 reiste sie gemeinsam mit ihrer Mutter nach Algerien und traten beide zum Islam über. Isabelle führte dort ein freies Leben: Sie zog sich wieder Männerkleidung an, kiffte, soff und schlief mit wem sie wollte. Der Tod ihrer Mutter versetzte Isabelle einen schweren Schlag, den sie kaum verwinden konnte. Später wurde ein Attentat auf sie verübt und sie wurde als Unruhestifterin abgeschoben. Die Heirat mit dem arabischen Offizier Slimène Ehnni ermöglichte ihr die Rückkehr in ihren geliebten Maghreb. Auch wenn es eine Liebesheirat war, war es wohl eher eine exzessive Beziehung, Drogenrausch und ein gemeinsamer Selbstmordversuch folgten. Isabelle starb in Aïn Sefra (Algerien) mit 27. Eine durch ein Unwetter verursachte Sturzflut spülte ihr Haus fort und sie ertrank – in der Wüste. Ihr Leichnam und ihre Manuskripte wurden Tage später gefunden. 

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DARSTELLER*INNEN

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ENSEMBLE DER THEATERSCHULE 

LUANA NICOLE JÄGER | ELISABETH JOPP | TAINAH JOPP | LEO MACHADO | VINCENT MISCH | MARIE RUNGE | CHIARA SCHMELZ | HANNAH SCHÜTZ | LISA-MARIE SEEWALD | CLARISSA ZOHNER 

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AVANTO ENSEMBLE  – TAMPERE FINNLAND

RASHIDAH ALJUNIED | IDA SOFIA FLEMING | EETU KÄNKÄNEN

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MUSIK

LUKAS OHLEMACHER   komposition bassgitarre

ONNO WINTER  gitarre  

FIDEL GERONIMO WINTER    geige 

JANIS HEFTRICH    schlagzeug 

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STAB

LENNA STAM    kostüme

MAURICE CISEWSKI   licht  

GABI PERABO     regie assistenz, redaktion  

MARINA STILLGER    kostüm assistenz 

ANNA ENGELHARD    licht assistenz 

LUNA FUNK / ELIAS ROSENBERG    live kamera 

JACOB ALBERT    bühnenbau 

ELIAS ROSENBERG   bühnenmalerei  

FRANZISKA BIENEK    übersetzung 

HERBERT RISTL  fotographie

DANIEL KOHL   dokumentar kamera

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produktion THEATERSCHULE IM KALKWERK 2021

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unterstützt von

KULTUR UND JUGENDFÖRDERKREIS DIEZ / FONDS DARSTELLENDE KÜNSTE / KULTURSOMMER RHEINLAND-PFALZ / NASPA KULTURSTIFTUNG / STADT DIEZ UND VIELEN PRIVATEN SPENDERN

besonderer dank an

KLAUS SCHAEFER | MARLIES WINTER

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